Katalonien - Aragonien - Andalusien 🇪🇸 - Still raining 18.03.2025 - 25.03.2025
Am Morgen besuchen wir das Mobility Museum von Zaragoza, das sich unweit von unserem Parkplatz befindet. Wir haben Glück, zur Zeit befinden sich zwei Sonderausstellungen darin: RollsRoyce von 1926 bis 2017 und die unterschiedlichsten Fahrräder und Antriebstechniken.
Das erste zweispurige Gefährt mit Elektro Antrieb stammt aus dem Jahr 1881 😉. Der erste e-Scooter patentiert im Jahr 1916 🙃.
Das Museum als Brückenpavillion für die Expo 2008 entworfen von der irakischen Architektin Zaha Hadid.
Unser nächstes Ziel, das verlassene Dorf Prados, im Nirgendwo. Kurz vorher finden wir einen Übernachtungsplatz am See bei Nuévalos. Gerlinde kocht ein Rindsragout auf unserem Induktionsherd. Die Batterie hält klaglos 1,5 Stunden durch, ohne dass uns nachher die Lichter 💡 ausgegangen sind 🤣. Die Gewürze Rosmarin und Oregano werden in der Landschaft frisch gepflückt 👍🏻. Den was es hier in rauen Mengen gibt, sind Rosmarien und Oregano 😝 - und Martin kann es schon nicht mehr hören 🙈.
Abends folgt noch ein kurzer Besuch der Guardia Civil, die uns erklärt, wir haben hier einen schönen ruhigen Platz und sollte es Probleme geben, bitte die Notfallnummer 062 anrufen.
Die Tücken von Schlamm und Matsch
Der Morgen startet sonnig und wir geniessen die Fahrt nach Prados. Zuerst Asphalt, danach Schotterpiste und teilweise ein wenig rutschiger Schlamm. Das verlassene Dorf liegt in einem noch verlassenerem Tal 🫣. Nein, also eigentlich geniesen wir solche Momente immer sehr 🤩!
Wir fahren nicht den gleichen Weg zurück, wir nehmen den Feldweg Richtung unserer vorgesehenen Reiseroute. Den Hügel abwärts fährt sich die Piste, die mit Kies und Steinen durchsetzt ist, sehr gut. Im flachen Talboden wird der Weg schlammig, mit tiefen nassen Spurrinnen, rechts und links klebrig nasser Acker 🙈. Gerlinde flucht, was war das für eine suuuper Idee 😱 und lernt gleichzeitig wie sich MIMOG mit Sperre verhält und wieviel Kraft 💪🏻 aus dieser Maschine kommt 🤣. Fast wär sie über den Wegrand in den Acker geschossen.
Nur Mut - bis da dieses eine riesen Schlammloch vor uns wartet. Rechts oder links vorbei geht nicht, der LKW ist hier nicht mehr Spurtreu und wenn er uns kippt, dann ...... ja dann ists nur noch blöd. Also zurück mit dem Retourgang bis zur letzten trockeneren und breiteren Stelle, umdrehen und wieder raus woher wir gekommen sind. Mit etwas 💩 in der Hose sind wir mit heilem MIMOG aus dieser Situation gerutscht 😅.
Wäre eine Seilwinde hilfreich gewesen? Nein, da weit und breit kein Ankerpunkt vorhanden ist. Tja, und der Weg zum nächsten Bauer mit grossem Traktor - elend weit weg. Der LKW hat auf den letzten Schotterkilometern eine Selbstreinigung durchgeführt. Martins Schuhe, gesichert in einem Sack, müssen gesondert gewaschen werden 💦🧼.
Die Hauptstrassen am Nachmittag sind mehrheitlich schnurgerade und lang. Inmitten der endlosen Landschaft steht ein DHL Bus an der Strasse. Wir entschliessen anzuhalten und nachzufragen. Den geplatzten Kühlerschlauch kann Martin ersetzten. Wir füllen das System mit Wasser auf und begleiten die Beiden mit weiteren Wassernachfüllstopps in die 30km entfernte Ortschaft. Wir vermuten, eine defekte Wasserpumpe ist die Ursache für das Malheur. Unser Reise endet diesen Abend auf einer Waldlichtung unweit von Valhermoso.
Adrenalin-Junkies
Wir durchqueren eine Hochebene und der Fluss Tajo ist unser Begleiter. Die Strasse hat bis zu 13% Gefälle/Steigung. Die Fahrt unterbrechen wir um unseren Frischwassertank zu füllen und die Gesteinsformationen in Peñalėn zu bewundern.
Die geplante Paddeltour am Rio Guadiela streichen wir wegen dem nassem Wetter 🤷♀️. Die Alternative ist ein etwas unschöner Turm, dessen Zweck wir nicht zuordnen können, jedoch unsere Neugierde weckt.

Am Turm angekommen stellen wir fest, es ist kein Aussichtsturm, es ist eine übergrosse Zisterne für ein Kraftwerk. Alles ist verlassen und etwas in die Jahr gekommen. Am abgeschlossenen Treppenaufgang hat dankenswerter Weise jemand einen Durchgang geflext. Je höher wir kommen, je mehr wackelt und vibriert die Stahlkonstruktion. Bei Windspitzen von 60 km/h nehmen wir allen Mut zusammen und wagen uns ganz nach oben auf die 75 Meter hohe Konstruktion. Zum Erstaunen, der Turm ist oben offen und noch zu ⅔ mit Wasser gefüllt. Wir geniessen den luftigen Moment in der Höhe und huschen danach schnell die 350 Stufen nach unten.
Danach erkunden wir noch Teile der Druckleitung bevor wir uns auf den Weg zum Ufer des Rio Guadiela machen.
Die Hafenanlage und das Strandbad sind am Ende einer Sackgasse und zurzeit menschenleer.
Don Quijote de la Mancha
Die Windmühlen, die der Ritter für feindliche Riesen hielt, befinden sich in Consuegra. Eine erstaunliche Geschichte aus dem Jahr 1615, die die bekannte Redewendung "gegen Windmühlen kämpfen" hinterliess!
Unterwegs füllen wir noch unsere Dieseltanks für 1.39€ um dann 30km später ein Tankstelle zu sehen, die den Diesel für 1.24€ im Angebot hat 🤨.
Die 13 Windmühlen sind von weitem sichtbar. Da Gerlinde noch Photos in der Nacht machen möchte, parken wir oben zwischen Mühlen und Schloss. Es hat Windböen 💨 bis 70km/h und wir werden die ganze Nacht durchgeschüttelt. Die schöne nächtlichen Aussicht war es aber auch wert 😜!
Der Orden von Calatrava
Samstag und die Reise geht Richtung Süden. Wir kaufen ein und versuchen einen Barber für Martin zu finden, bevor die Haare so lang sind wie Gerlindes. Leider hatte kein Barber Zeit 😩.
Das Castillo de Calatrava ist in einer wunderschönen Landschaft zu oberst auf einem Hügel gelegen. Die Felsen in die Burgmauer integriert und eine schmale gepflasterte Zugangsstrasse. Wir geniessen die Aussicht und übernehmen den Job als Burgwächter für die Nacht 😜.
Am Sonntag besuchen wir die Burg, im Preis inbegriffen ist auch ein Führung, leider nur auf spanisch. Die freundliche Dame an der Kasse gibt uns noch eine Ermässigung, wir bezahlen 6€ für uns Beide. Die Burg ist beindruckend, teilweise restauriert und man sieht wie sich das Leben abgespielt haben muss.
Der Orden von Calatrava wurde als erster der großen spanischen Ritterorden 1158 von Zisterzienserabt Raimundo Serrat gegründet, mit der Aufgabe, die Burg Calatrava vor den Mauren zu schützen. Das Lilienkreuz des Ordens wird heute vom Schweizer Uhrenhersteller Philipp Patek als Logo verwendet 👍🏻.
Geisterdorf mit Silbermine
Die Zufahrt zu der ehemaligen Silbermine liegt etwas versteckt, und ist nur über einen einspurigen Tunnel erreichbar. Wir fahren bis zur Talbrücke der ehemaligen Erz-Eisenbahn und sehen hier unseren Übernachtungsplatz. Kurz vor Sonnenuntergang hält der ParkRanger vor der Türe. Wir stehen leider noch im Nationalpark und nächtigen ist nicht erlaubt😎. Er beschreibt uns den Weg ins alte Bergbaudorf, auf dessen Parkplatz wir nächtigen können. Am Ende seiner Kontrolltour besucht er uns nochmals und zeigt uns die Eingänge der Minenschächte sowie einen Frischwasseranschluss 😀.
Am Morgen putzen wir MIMOG innen gründlich, füllen Wasser auf und gehen dann auf Erkundungstour. Einige Stollen sind nur über vertikale Schächte zu erreichen, die bis 600m tief sind. Unsere 3 Meter Leiter reicht hier leider nicht 🫣 🤭.
Kurz Zeit später ändert sich das Landschaftsbild: Olivenbäume, Olivenbäume und nochmals Olivenbäume. Unglaublich, wir haben so etwas noch nie gesehen, nicht in der Türkei und auch nicht in Griechenland. Wir fahren und fahren und es hat nur Olivenbäume, stundenlang . Tja, was ist am Ende des Tages: Nachtruhe im Olivenhain. Die Anfahrt etwas sandig, die Aussicht himmlisch 🤩.
Während dem Frühstück bewundern wir diese alten, wuchtigen und sehr gepflegten Bäume ☺️. Wir besichtigen noch zwei Stahl - Brücken der ehemalige Schmalspur-Bahn, die jetzt Teil des offiziellen Oliven-Radweges sind. Die 1890 gebaute Bahn wurde zum Abtransport der Olivenernte genützt.
Das Highlight dieses Tages ist der Besuch beim Barber, endlich 🤪. Die Weiterfahrt über Strassen mit Breitenbeschränkung und der Asphalt wechselt zu Schotter- /Steinpiste hinauf auf 1500müM. Am Pass angekommen ein schöner ebener Fleck mit Aussicht auf alle Seiten. Wir sind noch nicht ganz am Ziel, ein alter knorriger Baum steht in 3 km Entfernung von hier. Wir bleiben die Nacht auf dieser schönen Passhöhe 👍🏻.
Menü des Tages: Bratkartoffeln, Hamburger vom Iberico-Schwein, Salat.
Das iberische Schweinefleisch schmeckt anders, diese Tiere leben halbwild viele Monate in den Korkeichenwäldern - daher der nussige Geschmack😋.
Und dann die unerwartete Zugabe zur goldenen Stunde - es nieselt leicht und da ist er
UNSER REGENBOGEN ❣️❣️