08 Beja - Lisboa 🇵🇹 Falling temperatures 12.04.2025 - 18.04.2025
Lisboa und Umgebung
In der Nacht zieht ein heftiges Gewitter über den Stausee. Es donnert zweimal so heftig, dass sogar Gerlinde wach wird. Zum Frühstück scheint wieder die Sonne. Der Stausee ist nicht für die Stromproduktion, sondern als Wasserspeicher für die Plantagen an der Küste vorgesehen. Wir finden den Kanal, der rund 45km lang ist, unweit des Stausees.
Wir gondeln gemütlich durchs Land und irgendwo im nirgendwo stellen wir MIMOG auf eine Feldzufahrt. Störend ein Fahrzeug um 2300 und das zweite um 0800 🤣. Kurz bevor wir losfahren brettern in Rallye-Manier 4 Geländewagen über die Strasse und grüssen uns wild hupend, ah genau - "Samstagsausflug"
Die Fahrt führt durch grüne Landschaften und unzählige Korkeichenwälder. Weil wir nichts über die Korkherstellung wissen, ist ein Besuch im Kork-Museum in Porto geplant.
Am Nachmittag bezahlen wir die Maut für die Vasco-da-Gama-Brücke nach Lissabon. Die Brücke ist offiziell mit 17,2 km die zweitlängste Brücke in Europa. Die maximale Spannweite beträgt 420 Meter, die Pylone sind 155 Meter hoch und die Brücke hat sechs Fahrstreifen und führt über den Fluss Tajo.
3 Nächte auf dem Campingplatz
Wir durchqueren Lissabon und in der Nähe von Cascais parken wir MIMOG auf einen kleinen, etwas in die Jahre gekommenen, aber charmanten Campingplatz. Am Dienstag treffen wir Carlos, einen ehemaligen Arbeitskollegen von Martin. Im Einzugsgebiet von Lissabon ist dieser Platz die beste Wahl für uns.
Das Kino für Milo ist im Preis inkludiert 🤣. Hängt der Kater von den vielen Reizen nicht gerade "hunde"müde rum, bewacht er auch brav den LKW 💪🏻.
Am Sonntagmorgen packen wir unsere Mountainbikes aus und pedalen Richtung Capo da Roca, dem westlichsten Punkt von Portugal. Die Hauptstrasse meiden wir und so ist die Hinfahrt sehr abenteuerlich🤭 und wir füllen zwischendurch unsere leeren Energie-Speicher mit Osterhasen auf 😋.
Für den Rückweg benützen wir dann doch größtenteils die Strasse 😅.
Am Morgen regnet es. Gegen 1400 radeln wir ins Zentrum der kleinen Küstenstadt Cascais. Das Wetter spielt einigermassen mit und wir können verschiedenste Sehenswürdigkeiten besichtigen. Wie überall in Portugal sind auch hier viele Motive aus Fliesen zu finden und der Einfluss der arabischen Kultur ist allgegenwärtig.
Mit Einkauf gefüllten Rücksäcken fahren wir bei leichtem Sprühregen zurück auf den Campingplatz.
2 Nächte vor dem Museu do Ar
Die Fahrt nach Pino Pinheiro zum Museu do Ar, dem Flugzeugmuseum der Portugiesischen Luftwaffe, dauert nur 30 Minuten. Mit Carlos, der seit 5 Jahren Direktor des Museums ist, gehen wir Mittagessen. In seinem Museum sind ungewöhnlich viele Typen von Flugzeugen. Portugal war während des 2 Weltkrieges neutral und alle Flugzeuge, die auf portugiesischem Boden gelandet sind, wurden konfisziert und in die Luftwaffe eingegliedert.
Der T1 und der Käfer im Museum stehen leider nicht zum Verkauf 😆, Fragen mussten wir😉.
Für das Abendessen hat Carlos in einem kleinen portugiesischen Restaurant reserviert. Hühnchen Piri-Piri, mit Tomatensalat und Pommes, dazu Vino Verde, zum Nachtisch Kuchen und Caramel-Creme. Vielen herzlichen Dank für Deine Zeit Carlos ☺️.
Zurück im MIMOG schmieden wir den Plan für den nächsten Tag. Sollen wir das berühmteste Schloss in Portugal (Palácio Nacional da Pena) besuchen oder etwas anderes. Wir entscheiden uns für die Quinta da Regaleira. Das Anwesen (=Quinta) in der Form entstand Anfang 20 Jahrhundert als eine reiche Familie das Schloss erwirbt und die verschiedensten architektonischen Stile miteinander verband. Wir sehen den Palast, die Kapelle, einen großzügigen Park mit Seen, mystische Grotten, Brunnen, Brücken und unterirdische Tunnel-systeme.
Carlos hat uns Uber (Privattaxi) und die online Bestellung der Karten empfohlen. Von 1000 bis 1700 werden alle 30Minuten 300 Besucher in den Park gelassen, der Besucherstrom ist riesig. Das Uber-Taxi und die Kartenbestellung funktionieren super 👍🏻, weniger funktioniert das bestellte "sonnige Wetter". Es hat zum ersten Mal einen ganzen Nachmittag geregnet ☔️.
Wir schlenderten noch durch die Stadt und trinken ein Bier in einer kleiner Bar. Mit einem weiteren Uber Taxi fahren wir zurück zum Museumsparkplatz.
Heute war viel los: Waschen, Hochdruckreiniger für MIMOG, Lebensmittel einkaufen, Schrauben und WD40 im Baumarkt organisieren, Schwarzwasser-Tank entleeren und vieles mehr. Gerlinde hat bei den Vorbereitungen den Ort Óbidos in unserer to-do Liste eingetragen. Der Ort hat eine vollständig erhaltene Stadtmauer. Die Stadtmauer ist begehbar, nicht abgesichert und sie verlangen keinen Eintritt dafür. Vor der Stadtmauer führte ein Aquädukt, der 1570 errichtet wurde, von Usseira her Wasser in die Stadt.
Bei schönstem Wetter diesmal und toller Fernsicht spazieren wir der gesamten Mauer entlang. An diesem Ort wohnen ist sicher sehr speziell. Viele der Gärten sind von oben einsehbar und bieten die schönsten Motive für Fotos 🤷♀️.
Am Weg weiter Richtung Norden liegt der berühmte Surfer-Spot Nazaré, der im Winter an wenigen Tagen Wellen mit bis zu 30 Metern Höhe zu bieten hat. Gegen Mittag sind wir in der Stadt und versuchen einen Parkplatz zu bekommen. Fehlanzeige, wir finden nur Park-und Halteverbote für Wohnmobile und Wohnwagen. Der Publikumsandrang am Leuchtturm ist riesig und die Lust auf diesen Spot ist uns schlagartig vergangen. 30 km weiter Richtung Norden gehört uns ein Strand fast alleine. Später erfahren wir, das es seit rund einer Woche keine Wellen in Nazaré gegeben hat.