16 Greece - Chalkidiki 23.01.24 - 28.01.2024

Veröffentlicht am 30. Jänner 2024 um 10:47

Heilquellen von Eleutheron und Amphipolis

Ein wunderschöner Morgen am Strand. Relativ warm und richtig sonnig. Nach dem Frühstück überarbeitete Gerlinde den letzten Bericht und Martin kümmerte sich um das Hundefutter (Nachfüllen des kleinen Futterbehälters vom 18kg Sack auf dem Dachträger) und sonst noch ein paar Kleinigkeiten.

Den antiken Turm an der Strandeinfahrt, der bis zu diesem morgen nur als Fotomotiv abgelichtet war, betrachteten wir bei der Abfahrt näher. Der Einstieg in das Innere benötigte ein wenig Klettergeschick. Martin aus den Bergen erklomm das Hindernis zügig und machte ein paar Fotos.

Am Abend vorher hatte Gerlinde zufälligerweise noch ganz in der Nähe die heissen Quellen von Eleftheres entdeckt. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Die Zufahrtsstrasse war zwar geteert, je weiter wir diese fuhren, desto enger wurde es. Büsche und Bäume, die über mehrere Jahre wild wachsen konnten, ragten weit in die Strasse. Das alte Tor zur Anlage stand offen. Die verfallenen Gebäude eher gruselig auf den ersten Anblick  - ein richtiger "Lost Place". Wir liessen MIMOG stehen und gingen auf Erkundungstour. Ah, da waren sie, die kleine Becken, und wir waren nicht die Einzigen. Das Wasser roch leicht schwefelig und hatte 37℃. Diese heilende Stätte, in der auch Alexander der Grosse schon gebadet haben soll, war im letzten Jahrhundert sicher eine gepflegte Anlage. Jetzt ist alles sich selbst überlassen, nur noch vereinzelte Bäder und Pools werden von den Einheimischen genutzt und manch Tourist verirrt sich hierher. 

Im Wald standen uralte Bäume, das Ganze erschien uns, wie die Zeit stehen geblieben wäre.

Wir testeten auch die kleinen Badetümpel direkt im Fluss. Also zuerst eine Kneipp-Kur, dann ein Schwefelbad und danach nochmals eine Kneipp-Kur 😂. Heisse Quellen sind immer wieder ein wunderbares Naturerlebnis 🤩.

Am späteren Nachmittag besuchten wir die byzantinische Stadt Chrysoupolis (=Goldstadt), die an der Strasse von Thessaloniki nach Kavala lag, und zwischen dem 8. und 9. Jahrhundert gegründet wurde.  Kleine Teile der Festungsmauern fanden wir zwischen Olivenbäumen und Gebüsch 🤭. Uns wundert es auch gar nicht, es kann nicht alles aus der Antike erhalten werden, bei dieser Anzahl an Bauten. 

In der Nähe der Ruinen fanden wir einen Stellplatz zwischen den Dünen. Beim Abendspaziergang entpuppten sich die Dünen als bewachsene Schotterhaufen 🤪. So oder so, schützte uns dieses Etwas vor dem Wind.  Der schöne Sonnenuntergang und die ruhige Nacht war Belohnung genug.

Am nächsten Morgen ging es endlich nach Amphipolis, zur Grabstätte von Alexander dem Grossen, welches 2014 entdeckt wurde. Leider wird darin immer noch gegraben und ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Auch hatten wir Pech mit dem geschlossen Museum und ebenfalls abgesperrt war das Gelände mit der alten Holzbrücke🙈. Hallo, Martin und Gerlinde, aufwachen - es ist Winter und viele kleinere Antike Stätten haben über den Winter geschlossen 😬! 

Gut, einen Turm und den riesigen Löwen von Amphipolis konnten wir bewundern, bevor es weiterging auf die Halbinsel Chalkidiki.

Chalkidiki

Chalkidiki, die Halbinsel in Nord-Griechenland. mit den drei Fingern, ist eines der Touristenzentren in Griechenland. 

Kassandra (Κασσάνδρα) der westliche Finger, bekannt für grosse Hotels und schöne Strände.

Sithonia (Σιθωνία) der mittlere Finger  ist auch touristisch voll erschlossen und der wohl landschaftlich schönste Teil Chalkidikis. Die schönen Strände und Buchten, sind nur in der Hauptsaison überfüllt. 

Athos (Χερσόνησος του Άθω) der östliche Finger ist seit byzantinischer Zeit eine autonome Mönchsrepublik mit dem heiligen Berg Athos an der südlichen Spitze und 20ig Hauptklöstern die von bulgarischen, rumänischen, russischen, georgischen und serbischen Mönchen gegründet wurden. Das Betreten der Mönchsrepublik ist nur männlichen Pilgern erlaubt. Frauen dürfen das Gebiet nicht betreten. Man kann sie vom Schiff aus besichtigen im Abstand von 500Metern zum Ufer. Katzen, die zu Mäusejagd eingesetzt werden, sind die einzigen weiblichen Geschöpfe in der Mönchsrepublik.

Da Martin nicht alleine als Pilger zu den Mönchen wollte 🤣 beschlossen wir den mittleren Finger - Sithonia zu umrunden .

Der Philosoph Aristoteles

Auf dem Weg nach Sithonia hielten wir in Stagira an, die Heimatstadt von Aristoteles (geboren 384 v. Chr., ✝️ 322 v. Chr.), dem Lehrer von Alexander dem Grossen.

Stagira, an der Ostküste der Halbinsel Chalkidiki, wurde gegründet um 655 v. Chr. von ionischen Siedlern aus Andros. Bei freiem Eintritt schritten wir andächtig durch diese geschichtsträchtige Stätte. Aristoteles, dessen Vater Arzt war, trat als 17 jähriger in Athen in die Akademie von Platon ein. Nach der Thronbesteigung Alexander des Grossen, gründetet Aristoteles seine eigene Schule in Athen.

ARISTOTELES gilt als einer der einflussreichsten Geisteswissenschaftler des alten Griechenlandes.
Er begründete bzw. beeinflusste maßgeblich zahlreiche naturwissenschaftliche Disziplinen sowie die Philosophie.

In der Anlage ist sehr viel beschrieben und auch ein Audioguide für das eigene Telefon wird angeboten, hat bei uns aber leider nicht funktioniert. Zusätzlich werden noch einheimische Planzen beschrieben und erklärt.

Oberhalb der Stadt Olympiade, genossen wir die Abendsonne mit einem Gin Tonic. Am Morgen dann noch einkaufen und danach die Weiterfahrt. 

Sithonia

Die Route durch die Berge belohnte uns mit Schnee und weiter südlich mit einem Olivenöl-Produzenten wo wir einen Stop einlegten. Im Shop hat uns die Besitzerin noch einiges über die Olivenölproduktion und die Honigherstellung erklärt. Es war aufschlussreich zu hören, wie das vergangene Jahr den Bauern wenig Ertrag brachte, durchschnittlich nur rund 10%. Scheinbar war der Winter zu warm, die Bäume kamen nicht in die Winterruhe, und liessen dann viele Blüten im Frühling fallen. Die Weiterfahrt führte uns durch endlose Olivenplantagen.

 

Ein kurzer Stopp am Strand von Pirgos mit seinem glasklaren Wasser, einer Herde Ziegen und dem heiligen Berg Athos im Hintergrund.

Wir begannen zu realisieren, was die Besitzerin vom Olivenöl-Shop so beiläufig erklärte. Ab Juni ist hier die Hölle los, alle Strände besetzt und nur noch Touristen. Es gibt Orte die nur für Touristen gebaut wurden, dort lebt kein einziger Einheimischer. Ja, und genau so war es, wir fuhren durch Orte wo wir keinen Menschen sahen, alle Fensterläden zu, alle Geschäfte geschlossen, Vielerorts der Zugang zum Strand sogar gesperrt. Einige Orte weiter gab es wieder Leben und ein richtiges Dorfzentrum und Geschäfte.

Nun, wenn man den Mann zum Einkauf schickt mit dem Auftrag: Gummibärchen. Leckere Gummibärchen waren zum Glück auch mit dabei 😋!

Gedeckt hinter ein paar Pinien hatten wir einen tollen Stellplatz mit Blick auf die wunderschöne blau-türkise Färbung. Kurz vor dem Eindunkeln kläffte es an unserem Auto - Oh, ein freundlicher riesiger Hund mit Halsband war da. Der schwarz weisse Riese war etwas aufdringlich und ein wenig dominant. Obwohl doppelt so gross wie unser Malinois, liess sich Aero nicht beeindrucken und wir sahen dem Treiben relativ entspannt zu. Am nächsten Morgen tauchte der Besitzer dieses Hundes mit 3 weiteren Hunden wieder auf. Er musste seinen Riesen anleinen, er wollte nicht mitkommen 🤣. Auch diesem Treiben schauten wir entspannt zu.

Im Hintergrund wieder der Heilige Berg Athos, hier mit einer Wolkenkappe.

Heute wollten wir an den Strand oder besser die Strände von Sithonia Cape. Wir hatten gelesen, dass der Ort nur mit 4x4 zugänglich ist. Und tatsächlich, von ALLEM ein WENIG: enge Strassen mit Olivenbäumen links und rechts, ausgewaschene Feldwege, ruppige Passagen mit rund 30% Steigung/Gefälle und eine wunderschöne Aussicht vom Strand.  

Und plötzlich war da diese Hündin, die uns aus der Ferne beobachtete. Nach einer halben Stunde war sie etwas näher gekommen und nach weiteren 30 Minuten stand sie 3 Meter vom LKW weg. Wir hatten vor einigen Tagen Hundefutter gekauft, und natürlich bekam auch dieser Hund etwas davon. Sie schlief danach in gesichertem Abstand zu uns ein wenig und verschwand Nachts so still wie sie gekommen war. Das Nachtessen diesmal: Feuer in der Feuergrube mit frischen griechischen Würsten und Salat. Und wieder durften wir einen der unzähligen perfekten Sonnenuntergänge erleben.

Eigentlich wollten wir noch am Strand bleiben, das Wetter verhielt sich leider anders als die Wettervorhersage es meldete. Da die Rückfahrt durch die steilen Anstiege und Abfahrten bei nasser Piste schwieriger gewesen wäre, packten wir zusammen und machten uns auf den Rückweg in die Zivilisation 😜. 

Auf dem Weg weiter wieder einmal ein Stopp um Wasser an einem Brunnen zu tanken und weiter auf der Suche nach einem windgeschützten Stellplatz . Unmöglich, der Wind hatte sein eigenes Konzept. Dank der Schweizer Militärplanen, die wir aufbauten, gab es trotzdem noch eine Art "geschützten Stellplatz" . Und der Besuch eines Hirten mit seiner Ziegenherde durfte natürlich nicht fehlen. Und wiederum ein Feuerloch, diesmal Steaks. Die Nacht war ruhig und entspannt.

Der Sonnenuntergang mit Blick auf den Götterberg Olymp 👍🏼.

Weiter gehts Richtung Westen

Vor Thessaloniki gibt es einen langen Strand mit einem Wrack, auch Taucher und Surfer sind hier aktiv. Der Strand ist wirklich gross und lang. Auch das Wrack existiert noch und gibt was her. Nur der Wind ist der selbe wie am letzten Strand 🤪. 

Auch von diesem Strand haben wir Sicht auch den Olymp. Die Aussicht und die Natur um uns sind einfach atemberaubend.

Auch immer wieder sind kleinere Reparaturen zu erledigen. Eigentlich stand baden auf dem Programm, der Wind war dann doch zu kalt, also haben wir diesen Programmpunkt gestrichen. Eine der beiden Kühlboxen kühlt nicht mehr. Da nimmt man mal alles auseinander, schraubt es wieder zusammen und es geht wieder. Auf die Frage: Warum und was war´s? Darauf gibt es keine Antwort, weil absolut keine Ahnung 🤷‍♂️.

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Kommentare

Marie
Vor einem Jahr

Hallo Martin und Gerlinde schon wieder haben wir tolle Bilder und interessante Berichte von Euerer Reise erhalten.Was Jhr alles erlebt andere Länder andere Sitten andere Bräuche anderes Wetter ist sehr eindrücklich .Weiterhin viel Spass auf Euerer Zigeunerreise!

Annette
Vor einem Jahr

Wieder so schöne Bilder und Erlebnisse!
Ich kann mir gut vorstellen, dass die heißen Quellen richtig gut tun.