6 Romania - Walachei & Oltenien 12.11.23 - 18.11.23

Veröffentlicht am 19. November 2023 um 19:38

Donau - Dunărea - Danube

Ein weiteres Reiseziel von uns war das Eiserne Tor der Donau an der Grenze zu Serbien. Das Eiserne Tor gilt als einer der imposantesten Taldurchbrüche Europas.

Die Donau ist der zweitgrößte (6855 m³/s) und zweitlängste (2857 km) Fluss in Europa und das Wasserkraftwerk Eisernes Tor 1 ist das zweitgrößte Laufkraftwerk mit 2200 Megawatt in Europa und deckt 40% des rumänischen Energiebedarfs.

Im größten und längsten Fluss  Europas, der Wolga, befindet sich auch das größte Laufkraftwerk.

Die Donau verengt sich am Eisernen Tor auf  200 Meter Breite breite und ist hier 120 m tief. Nach dem Bau des Dammes stieg der Wasserspiegel um ca 20m an. Wegen der steilen Wände der Schlucht ist der heutige Stausee, trotz der Anhebung des Wasserspiegels,  nicht viel breiter als das natürliche Flussbett. 

Der Besuch des Museum und des Maschinenraums an der Staustufe war sehr eindrücklich. Eine Turbine ist nach 15 Jahren wieder in Revision und wir bestaunten alle Teile und die riesigen Dimensionen. Leider war das fotografieren nicht erlaubt, da Serbien nicht in der EU ist (🇷🇴 = 🇪🇺 / 🇷🇸 ≠ 🇪🇺) und daher diese Regelung für das gesamte Kraftwerk gültig ist. Die äusserst  kompetente Mitarbeiterin erklärte sehr gut und beantwortete unsere Fragen. Einige technische Daten: Dammlänge 441m, Dammhöhe 74m, 2 Schleusen, 12 Kaplan-Turbinen (je 6 Stück auf rumänischer und 6 Stück auf der serbischer Seite) die seit 51 Jahren nonstop in Betrieb sind. Eine Turbine wiegt 3680t, die Turbinenachse ist 18m lang, dreht sich mit 71,5 Umdrehungen pro Minute und braucht dafür 800m3 Wasser pro Sekunde (4000 Badewannen pro Sekunde und das pro Turbine 🫢).

Die anderen Teile der Ausstellung sind leider etwas in die Jahre gekommen, auch Toiletten gab es keine 🙈. 

Durch die Baumaßnahmen für das Kraftwerk Eisernes Tor 1 versanken 1971, bereits vor Inbetriebnahme, durch den Rückstau der Donau einige angrenzende Dörfer und die Insel Ada Kaleh.

 

Nach dieser Ausstellung am Kraftwerk fuhren wir gespannt flußaufwärts, um  den Donaudurchbruch zu sehen. Der Bootsfahrer sprach fliessend Französisch, nur wir drei als Gäste auf dem Boot. Für Martin gab es nach der Boots-Fahrt (zu viel) Schnaps.  Während der Fahrt zum Nachtplatz stoppte uns ein Fischer. Sein Kollege brachte den Audi mit dem Wohnwagen nicht mehr vom Wasser nach oben. Unser LKW machte das was er kann und wir brachten das Gespann erfolgreich auf die befestigte Strasse. Die beiden Fischer hatten mit "wir seien ein Geschenk des Himmels" doch SEHR übertrieben 😂.

Craiova und Umgebung

Die Weiterfahrt führte uns mitten durch die Stadt Craiova. Die Fahrt durch die Walachei und die Gross-Walachei hatte wiederum unzählige Impressionen für uns bereit. 

Unser Nachtlager, inmitten einem abgeernteten Strohfeld, mit toller Aussicht beim Kochen und erfrischender Dusche am sonnigen Morgen  😉.

Der Fluss Olt

Die Weiterfahrt führte in Richtung Drăgănești an den 24x gestauten Olt. Wir wollten mehrere Staustufen sehen und das Faltboot auspacken. Dort angekommen hatten wir tollste spät nachmittag Stimmung -  gestoppt, geparkt, mit den Fischern geplaudert, fotografiert, gekocht  und übernachtet.  

Der Olt (deutsch: Alt) ist ein linker Nebenfluss der Donau  mit einer Länge von 615 Kilometern. Kurz vor der Mündung in die Donau erreicht der Fluss eine Wasserführung von 190 m³/s. Er ist auch Namensgeber des rumänischen Kreises Olt. Der Olt fließt vollständig auf rumänischem Gebiet. Er entspringt in den Ostkarpaten und alle 24 Staustufen dienen der Stromgewinnung. Die Länge der Stauseen werden zur Mündung hin länger und alle Seen sind von einer Mauer eingeschlossen. Die Stauanlagen mit den Kraftwerken sind alle vom gleichen Bautyp. Leider hatte das trübe Wetter am nächsten Morgen unsere Faltboot Pläne zunichte gemacht. 

Wir haben gelernt, ist der Ort  auch noch so abgelegen, dort wo regelmässig Fischer sind, gibt es auch Strassenhunde.

Wo Fischer - da Futter!

Die süsse, neugierige Dame wäre auch sofort in den LKW gestiegen.  Ein sehr aufgeschlossener lustiger Hund!

Ja -  Strassenhunde gibt es SEHR viele. Wir konnten  aber auch schon mehrmals beobachten -  es gibt Menschen, die vom  Rudel äusserst freudig erwartet werden. Diese Menschen bringen Fleisch 👍🏻☺️.

Bukarest am Weg zu den Schlammvulkanen

Die fehlenden Autobahnen in Rumänien machen es unmöglich, Ballungsgebiete zu umfahren. So auch Bukarest. Wir hatten eigentlich keine Lust auf Verkehr, Lärm und Chaos - aber genau dort landeten wir. Wir querten Bukarest zu spät am Nachmittag.  Unsere Navigationssysteme lotsten durch die unmöglichsten Strassen. Wir blieben trotzdem unserer Regel treu "Nachts fahren wir nicht". So endete die Fahrt  etwas ausserhalb der Hauptstadt, auf einem Parkplatz eines Einkaufszentrums. Zum Frühstück am nächsten Morgen gab es frisches Gebäck  🥐 😋 👍🏼. 

Einige Verbotsschilder konnten einfach nicht beachtet werden 🫣. Gerlinde am Steuer behielt wie immer die Nerven und wir stellten fest - NIEMAND hat gehupt oder die Faust geballt, auch wenn wir mal 2 Spuren befuhren usw. 🙈

Paclele Mari und Paclele Mici

Die Weiterfahrt nach Berca lief problemlos. In der Nähe der Stadt ist der Schauort eines sehr seltenen Naturphänomens: In dem  geologischen und botanischen Naturreservat lassen sich  Schlammvulkane finden.

Diese werden zwischen drei und acht Meter hoch und spucken statt heißer Lava, kalten Schlamm. Sie entstehen durch kleine Gaseruptionen unter der Erde. Aus einer Tiefe bis zu 3000 Metern befördern diese Eruptionen eine Mischung aus Tonböden und Grundwasser zutage.

Der sogenannte kalte Vulkanismus macht eine Wanderung durch die Kraterlandschaft aufgrund der Abwesenheit von Hitze zu einem eindrucksvollen Erlebnis. Wir hatten wieder einmal richtig Glück. Bei unserer Ankunft kam die Abendsonne und dadurch auch ein wunderschönes, warmes Licht für dieses seltene Natur-Phänomen. 

Das kleine grüne Häuschen ist die Kasse des Naturparks. Der Eintritt kostet 4Lei, das sind umgerechnet rund 80 Cent 👏🏼. Und ja, da hat sich doch noch ein Strassenhund ins Bild geschmuggelt. Viel Spass mit dem folgenden Video.

Der Parkplatz hat einen angegliederten Campingplatz mit dem Namen "Muddyland" und auch ein kleines Restaurant. Der Hund gehörte irgendwie zum Campingplatz und er wich uns nicht von der Seite. 

Wir entschlossen uns kurzerhand dort zu bleiben als einzige Gäste im Camping. Das Essen, Hühnchen, Polenta, eingelegtes Gemüse - hervorragend!

Abends wurde es schnell  frisch, unser gut isolierter Wohnkoffer gibt immer ein gemütliches Zuhause.

Auf Nebenstrassen geht es zurück nach Buzău, mit dem Ziel Wäsche waschen und einen Barber-Shop für Martin. Auf dem Weg haben wir noch die Gelegenheit Fotos der Brennholzlieferung zu machen. Das Holz wird so angeliefert wie auf dem Bild und dann vor Ort aufbereitet.

Wir hatten auf der Camping  -  Speisekarte abends schon gesehen - Sanddorn-Schnaps, Sanddorn-Likör und auch verschiedenste Süssspeisen mit Sanddorn. Erst auf dieser Nebenstrasse fielen uns die vielen Sanddornbüsche auf. Für uns neu und eine Weiterbildung in Sachen Botanik🙄.

Die Wartezeit in Buzău verbrachten wir mit Bericht schreiben und anderen Annehmlichkeiten.

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Kommentare

Marie
Vor einem Jahr

Eure Berichte und Filme von Euerer Reise sind sehr interessant und vielseitig.Geniesst Euere Reise mit den verschiedenen Ländern und Kulturen und kommt wieder gut nach Hause.Liebe Grüsse aus der Schweiz.