Dieses Mal zwei Kartenausschnitte. Google Maps stellt die kleine Fähre in Dalyan nicht dar, somit wird die Kartendarstellung völlig verfälscht.
Ephesus
Der Tag begann warm und sonnig. Auf der Fahrt sahen wir mehr und mehr Orangenplantagen und viele Verkaufsstände an der Strasse. Kurzer Stopp, 2,5kg Orangen gekauft für 60Lira (2Euronen).
Mitte des Nachmittags kamen wir in Ephesus an, bezahlten die Parkgebühr und konnten dann auf einem riesigen Parkplatz unseren MIMOG abstellen. Mittlerweile begann es leicht zu regnen und wir waren dieses Mal schlauer, und nahmen die Regenschirme mit.
Wir lösten das grosse Eintrittsticket und im Nachgang konnten wir sagen, ein guter Entscheid. Mit inkludiert, das Hanghaus. Wir sind der Meinung, dass man diese Ausgrabungsstätte eigentlich gar nicht in Worte fassen kann. Zusammengefasst:
- Riesiges Gelände;
- Orientierungstafeln auf Türkisch, Englisch und Deutsch;
- Wenn man möchte, kann man sich auch einen AudioGuide auf sein Mobiltelefon herunterladen;
- Teile der Gebäude sind wieder aufgebaut worden, besser gesagt teilrestauriert;
- Hanghaus 2 zugänglich gemacht mit Glasfussböden, damit man die Mosaike sehen und im übertragenen Sinne auch betreten kann. Das ganze Areal überdacht und dadurch vor Witterung geschützt.
Ephesus ist nachweislich seit 1300 v. Chr. besiedelt. Mehr Details bieten die Zeittafel unten in den Bildern.
Zu unserem Glück setzte der Starkregen genau da ein, als wir im Hanghaus 2 fasziniert herumwanderten. Es schüttete aus Eimern, Blitz und Donner in unmittelbarer Nähe zu sehen und fürchterliche Kracher. Bei Dämmerung verliessen wir diese wunderschöne Anlage und waren hellauf begeistert davon.
Die Nacht verbrachten wir an einem Strand in unmittelbarer Nähe. Am nächsten Morgen Sonnenschein und ein Strandspaziergang, begleitet von einem der unzähligen Hunde. Mit diesen vielen Hunden hatten wir so unsere Bedenken. Wir wollten einfach keine Raufereien und Verletzte. Entweder sind es nur Kläffer, die sofort schreiend weglaufen oder es sind angenehme verspielte Kollegen für Aero. Wir füttern die auch mit und alles ist gut.
Bafa Gölü - Gölü See
Die Weiterfahrt nahm eine unverhoffte Wendung. In der Ortschaft Yenidegan, kurz vor einer 25km langen Geraden, standen an der Seite Autos, Busse, Kamele, Polizei und laute Musik war zu hören. Was ist denn da los? Einige hundert Meter später fand sich ein Parkplatz für den LKW und wir gesellten uns in diesen Trubel.
Wir verstanden rein gar nichts und darum versuchten auch wir, wie viele andere, ins innere der provisorischen Arena zu gelangen. Da war kein Durchkommen. Der Aufbau der Arena war zweckmässig und einfach. Ringsherum standen kleine Transporter und auf deren Pritschen standen Gartenstühle und das war der Sitzplatz für die Zuschauer, die da drauf kochten, grillten und Bier tranken in fröhlicher Stimmung.
Um was geht es:
Unsere Suche hat ergeben, wir waren bei einem Kamel-Wrestling. Zu vergleichen mit den Kuhkämpfen der Eringer-Kühe im Wallis (Schweiz). Im Ring wird eine Kamelkuh herumgeführt und zwei Bullen ringen um die Ehre. Entweder gibt einer vorher auf oder er wird buchstäblich vom anderen Hengst niedergerungen und umgeworfen. Aus der Sicht Tierschutz sollen es eine eher umstrittene Veranstaltung sein. Wie schon erwähnt, wir hatten vom Wrestling nicht wirklich etwas gesehen, die Zuschauer auf den LKWs wohl schon 🙃 . So standen wir einige Zeit an den Kamelen, in der Wartezone und beobachteten das bunte und spannende Treiben.
Kleines Detail am Rande: Die Jandarma (Gendarmerie) fährt bayrische 🏍️ . 👍🏼👍🏼
Nun mussten wir aber wirklich weiter. Wir fuhren bis zu Ortschaft Kapıkırı und versuchten dort einen MIMOG-Platz zu finden. Alles sehr eng und klein und auf einem möglichen Parkplatz waren einige türkische Familien am grillen. Kurz bevor wir uns verkeilten und feststeckten, beschlossen wir den schönen Ort zu verlassen und uns etwas passenderes zu suchen.
An einer kleinen Bergstrasse im Olivenhain gab es Platz für uns. In der untergehenden Sonne bereiteten wir noch auf der Aussenküche unser Nachtessen zu. Der unbeschreibliche Ausblick am Morgen, die Weite, die Ruhe - selbst Aero genoss diese Weitsicht.
Auch hier wieder sehr beeindruckende Dinge. Zum einen die immer noch vorhandenen Fähigkeiten, Trockenmauern zu erstellen und zum anderen, die unzähligen Bienenstöcke.
Küste zwischen Akyaka und Akbük
Unser nächstes Ziel das Delta von Dalyan. Dort soll es ein Schlammbad und auch heisse Quellen geben. Nun, da wir von der eher langsam reisenden Truppe sind, war unser Zwischenziel irgendwo in der Mitte 😅. Spontan entschieden wir uns in der Region Akyaka an der Küste etwas zu suchen. Wir wussten zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht, dass wir zwei Nächte bleiben würden.
Die Strasse entlang der Küste ist schmal, in Unimog´s gemessen - 1½ Unimog. In der Türkei wird auf grössere Fahrzeuge sehr Rücksicht genommen. PKWs oder Kleinbusse fahren zurück und quetschen sich in eine Seitenbucht. Dem Grossen wird Platz gemacht. Auch im Kreisverkehr kann der LKW einfahren, der PKW im Kreisverkehr hält an. Die geltenden Verkehrsregeln werden hier etwas anders ausgelegt. Auch wäre Helmpflicht für alle Zweispurigen, aber das erfüllen nur wenige. Eher fahren noch 2 Kinder mit am Mofa. Welch tolle Freiheit findet besonders Gerlinde 😝.
Ja, und dann war da eine kleine Schotterstrasse Richtung Meer. Die Erkundung zu Fuss ergab - wir können dort parken, direkt am Wasser.
Martin und Martin (local) unterhielten sich über die spannendsten Themen. Martin (local) vermietet an Touristen, spricht gutes Englisch 👍🏻 und hat im Winter frei und geniest die ruhigen Tage beim Fischen.
Wir erlebten eine tolle Abendstimmung. Gerlinde rügt mich jedesmal, dass ich angeblich so bös schau, wenn sie am Bilder machen ist. Stimmt doch gar nicht, oder? 😜
Die türkische Bekanntschaft, Martin (local) hatte uns den kleinen Strand in Akbük empfohlen, den wir dann auch besuchten. Die Ernüchterung kam sofort: Ja, es war ein toller Strand und muss scheinbar im Sommer ein absoluter Renner sein. In der Nachsaison ist alles geschlossen, auch die Parkplätze.
Also gut, wieder zurück. Da war doch eine kleine Waldstrasse, die wir bei der morgendlichen Fahrt gesehen hatten. Nach der zu Fuss Erkundung hatten wir unseren Platz. 😊
So hatten wir unseren privaten Strand mit Frischwasser Quelle direkt aus dem Berg. Welch phänomenal schöner Strandabschnitt.

Dalyan Delta und Umgebung
Die Fahrt nach Dalyan beinhaltete einen Umweg über Ortaca, wir Internet Junkies hatten unser ganzes Guthaben schon wieder verbraten. Dies und noch einen Einkauf in der Migros eine Ortschaft weiter und wir waren wieder autark für die nächste Zeit.
Da war noch was. Auf dem Rückweg vom Türkcell- Telefon Shop mussten wir noch die obligaten Baklava einkaufen, unbedingt 🤣. Gerlinde hat mittlerweile einen Favoriten, die Dunkelgrünen sind Ihre Lieblinge.
Heftiger Regen in der Nacht und am Morgen zwang uns zu einer Planänderung. Wir fuhren nach Ortaca / Dalaman und suchten eine Wäscherei. Wir versuchten es mit der Fähre in Dalyan und sparten uns den Umweg. Der Kapitän wollte unser Gewicht wissen und das passte knapp. Ein Auto und MIMOG und voll war die Fähre.
Das Wetter NASS, SEHR NASS, bei der zweiten Adresse wurde Martin fündig. Da der LKW nicht immer einen angemessenen Parkplatz hatte, blieb jemand =🙅♀️ im LKW - trocken😬. Wäsche ist am Samstag fertig - bis spätestens 20:00 abholen. TIPTOP!!
Der Strand an der Turtle-Beach war absolut nicht einladend und auch zwischen 19:00 und 07:00 geschlossen, keine Hunde erlaubt. Also fuhren wir hoch zu einem Aussichtspunkt über die Turtle - Beach und das Dalyan-Delta. Die Fahrt dorthin meistens im 1 Gang und mit Nebel. Oben eingeparkt liess der Regen nach und der Nebel lichtete sich. 4 Bilder von Gerlindes Sitzplatz aus, mit unterschiedlichem Wetter und Lichtverhältnissen.
Ein klarer Morgen mit Aussicht auf den Schildkröten-Strand. Da wir ja ohnehin auf die Wäsche warteten, besuchten wir den Strand und liefen den ganzen Bogen aus - Hin- und Zurück, 9km. Kurz vorm LKW begann es wieder leicht zu regnen.
Die Wettervorhersage versprach gutes Wetter für die nächsten Tage. Da sich das Delta auch hervorragend fürs Kanufahren eignet, beschlossen wir zwei oder drei Tage zu bleiben. Martin besuchte einen Barber-Shop 🫶🏻, und danach suchten wir noch eine besser Slipstelle (Bootsrampe), als die erste die wir gefunden hatten. Wir fuhren zurück auf den Berg, kochten, assen und schlossen den Tag mit EFES Bier.
Wir haben hervorragend und zu lange geschlafen. So verschoben wir das Kanu fahren, fuhren stattdessen unsere Wäsche holen und gingen danach in die Blaue Lagune. Gemäss Beschrieb eine Quelle die aus dem Berg kommt, schwefelhaltig ist und eine blaue Farbe hat. Die Anfahrt führte uns durch riesige Orangen-, Zitronen-, und Mandarinenplantagen. Die Blaue Lagune selber führt ein älteres Ehepaar. Der Eintritt war mit 100 Lira (ca 3Euro) erschwinglich. Es hatte ein kleines Bistro und den eisblauen Badeteich.
Unser nächster Wochen - Bericht wird erst im neuen Jahr fertig sein und wir wünschen EUCH ALLEN VON HERZEN -

p.s: an Gerlindes Mama: Hallo Mama, der frei lebende Weihnachtsstern ist extra für Dich in den Bericht gerutscht. So schön hab ich einen gefunden 😊.

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Kommentare
Endlich warmes Wetter :-)
Ich freue mich auf Eure nächsten Berichte und wünsche Euch schon jetzt einen schönen Jahreswechsel und alles Gute für 2024!
Liebe Grüße, Annette
die Orangenplantagen erinnern mich an unsere Zeit in Peru und sind wunderschön.Jhr erlebt so vieles. Land und Leute und die Landschaft sind ja so anders als bei uns.Ich wünsche Euch einen guten Rutsch ins 2024 bleibt gesund liebe Grüsse