18 Albania - Montenegro - Croatia- All the way up north on the coast line 05.02.24 - 11.02.24

Veröffentlicht am 11. Februar 2024 um 22:02

Rekordverdächtig

Wir wussten, dass wir in der Nähe von alten Bunkeranlagen übernachtet haben. Aus diesem Grund fuhren wir am Morgen weiter Richtung Ende der Halbinsel. Während der Anfahrt entdeckten wir eine Kirche auf einer Insel, die mit einem Steg mit dem Festland verbunden war. Also, erster Stopp dort. Das Meer war geschätzt nur ca 50cm tief und auf dem Steg flanierten einige Einheimische. 

Anschliessend folgte eine kurze Fahrt über eine Schlaglochpiste zu den Bunkern. Vier Artilleriebunker standen nebeneinander, ausgerichtet auf das Meer und untereinander verbunden. Martins Taschenlampe, schon etwas schwächlich, war kein Hinderungsgrund, die Stollen nicht trotzdem zu erkunden 😱. Die Bunker sind kunstvoll mit Graffitis besprüht.

Im Inneren der Stollen befinden sich an den Wänden handgemalte Informationstafel über die eingesetzten Schiffe, Flugzeuge, die Zusammensetzung der Battalion, Kompanien und Züge.

Als wir aus dem hintersten Stollen herauskamen, sahen wir auf der gegenüberliegenden Seite einen kleinen Stellplatz auf dem wir auch gleich einparkten. Also sind wir vom letzten Stellplatz bis zu diesem Stellplatz wirklich "rekordverdächtig" wenig gefahren:  4 km. An den Bier leeren Kühlschrank hatten wir bei dieser spontanen Aktion natürlich nicht gedacht. Martins glorreiche Idee, der Kiosk vor der Kirche hat bestimmt auch Bier zu verkaufen, war ein Erfolg, der sogar zu Fuss erledigt werden konnte.

Während Martin am Tisch vorm LKW die Rohfassung des Wochenberichts schrieb, erkundete Gerlinde mit dem "Schönen" die Umgebung.

Wer gut sucht findet auf dem kommenden Bild den MIMOG, ja gut, besser gesagt ein winziges Teil davon 😉.

Diesmal durften wir den Sonnenuntergang durch das Fenster dieses verlassenen Gebäudes miterleben.

Die Küste von Albanien

Wie bereits in einem Bericht erwähnt, Diktator Enver Hoxha´s Ziel war es für je 4 Albaner einen Bunker zu bauen. Am Ende standen anstelle von 750.000 Bunkern, lediglich 173.371. In vielen Äckern und  Vorgärten finden sich diese Zeitzeugen.

Unweit der letzten Bunker an der Steilküste stehen vier weitere Bunker im offenen Feld. Trotz der schlechten Zufahrt fanden wir die Betonkolosse. Aero freute sich über den gefundenen Zapfen, Martin erkundete Tunnel und Betonlöcher und Gerlinde amüsierte sich über Beides und hielt es in Bildern fest. 🤭

Die Suche an diesem Tag für einen geeigneten Schlafplatz war nicht ganz einfach. Wir dachten, dass der Divjakë-Karavasta Nationalpark ein geeigneter Ort sei, wurden dann überrascht, dass der Strandabschnitt sandig bis lehmig war und es viele Strassenhunde hatte. Ein wenig abseits der Strasse im Wald gab es für uns dann doch ein sauberes, nach Nadelwald riechendes, nettes Plätzchen 🌲.

Am Morgen bestiegen wir den "Kulla 360º", einen Aussichtsturm im Nationalpark und genossen die geniale Aussicht 👍🏼 

Gerlinde am Steuer und Martin navigiert, das heisst das nächste Ziel war wieder ein Spezielles. Eine endlose, schmale Strasse mit teilweise sehr tief hängenden Stromkabel führte uns zum Kepi i Rodonit, einer Landzunge nördlich von Dürres. Fast angekommen, standen wir vor einer Schranke. 10€ kostete die Fahrt für den letzten Kilometer und um 2100Uhr wurde der Zugang auch geschlossen. Ein wirklich schöner Platz, doch leider etwas in die Jahre gekommen. Zwei Strände, eine Kirche, Bunker und ein grosser Parkplatz gehörten zumindest für eine Nacht uns. Während der diktatorischen Herrschaft in Albanien war dieser Abschnitt bestimmt ein Schmuckstück.

Die Fahrt zurück strengte an und selbst eine 🐌 hätte uns wohl überholt 🤣.  Für die ersten 40km bis zur Hauptstrasse benötigten wir 2 Stunden. Das Navi lotste uns zum Teil auf alte Abschnitte und so standen wir plötzlich an einer Hängebrücke, bei deren desolaten Zustand wir sicher nicht mit 6 Tonnen drauf gefahren wären 😎. 

Wir sahen am Weg viele Häuser, die im Erdgeschoss bereits bewohnt wurden, und die Pfeilerfundamente für das Obergeschoss aus der Decke ragten. Eigentlich eine sehr praktische Etappen - Bauweise 😬.

Unseren nächsten Halt legten wir kurz vor der montenegrinischen Grenze ein. Ein Platz wie es Gerlinde gerne hat: viel Platz, Licht, im Feld auf Gras. 

Montenegro durchqueren in 3 Stunden

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Der Plan für den Tag war: Grenzübertritt Albanien - Montenegro, Wasser auffüllen, Diesel tanken, einkaufen in Montenegro und dann noch der Grenzübertritt Montenegro - Kroatien. 

 

Die Küstenstrasse in Montenegro hatte es in sich. Die Strasse sehr schmal und kurvig und die Strassenschilder stehen nahe am Strassenrand. So musste man mit jeder Bodenwelle darauf achten mit der Wohnkabine kein Schild abzuräumen. Die Buchten werden fast alle ausgefahren und es hatte sehr wenige Parkplätze 🙈.

Kroatien

Direkt nach dem Grenzübergang, am südlichsten Zipfel von Kroatien fanden wir noch beim letzten Tageslicht einen Stellplatz, ein riesiger, ebener und betonierten Platz. Weit und breit kein Mensch, nur ein Hund in einem Zwinger, ansonsten gähnende Leere. Wir belohnten uns für diese anstrengende Fahrt mit Tortillas. 

Die Frage stellt sich nach dem Einparken immer: Wo sind wir? Diesmal waren wir auf einem ehemaligen Militärgelände der Jugoslavischen Volksarmee. Am Morgen war die Neugier auf Neues geweckt und wir starteten eine Erkundungstour. Es gab Bunkeranlagen, Minenwerferstellungen, Unterkunfts- und Kommandogebäude, Helikopterlandeplätze und Bootsanlegestellen.

Prevlaka – Kap Ostro liegt am südlichsten Punkt des kroatischen Festlandes. Diese schmale, unbewohnte Halbinsel erstreckt sich über eine Länge von 2,6 Kilometern, ist nur 150–500 Meter breit und erstreckt sich über eine Fläche von knapp 1 Quadratkilometer. Es hätte sicher noch viel mehr zu entdecken gegeben, wir wollten aber unser Ziel für diesen Tag,  ein Stadtbummel in Dubrovnik, nicht aus den Augen verlieren. Also los 🚀!

Unser Plan mit dem Bus-Parkplatz war gut, aber es scheiterte an der Ausführung 🤣. Der Nachwuchs hatte Fussballturnier und alle Parkplätze waren dafür reserviert. 200 Meter zurück fanden wir einen Platz für den LKW.   Von dort aus gingen wir zu Fuss in die berühmte Altstadt von Dubrovnik. 

Die Stadtmauern von Dubrovnik sind 2km lang sowie bis zwischen drei und sechs Meter breit und (gegen eine Gebühr, im Winter 10€ und im Sommer 40€) komplett begehbar. Das best erhaltendste Befestigungssystem in Europa, umfasst einen Komplex öffentlicher und privater, sakraler und säkularer Bauwerke aus allen Perioden der Stadtgeschichte, beginnend mit seiner Gründung im 7. Jahrhundert.

Die engen, verwinkelten mit Stufen durchsetzten Gassen sind in der Hauptsaison bestimmt sehr voll. Als Bewohner der Altstadt braucht man schon viel Geduld und Durchhaltewillen um dort zu bleiben. Die ganze Altstadt ist autofrei und darf auch mit einem Mofa nicht befahren werden. Der Einkauf muss demnach zu Fuss nach Hause getragen werden.

Dubrovnik dient für zahlreiche Szenen der Fantasy-Fernsehserie Game of Thrones als Drehort. Aufgrund der großen Popularität der Serie werden in Dubrovnik inzwischen spezielle Game-of-Thrones-Stadtführungen angeboten. Im Februar 2016 wurde bekannt, dass Szenen des Films Star Wars Episode VIII in Dubrovnik gedreht werden. In der Folge kam es zu einem signifikanten Anstieg des Tourismus.

Das inspirierte Martin die Szene aus Titanic (ohne Kate Winslow 😅) nachzuspielen. Man sieht es, mit mässigem Erfolg🤣🤣.

Die Nacht verbrachten wir in einem Wald ca. 30km nördlich von Dubrovnik unweit der Bosnischen Grenze. Zwei Bilder vom Frühstück: Noch in Albanien kauften wir eine Marmelade aus Georgien. ÜBERRASCHUNG - diese Marmelade sind in Traubensaft eingelegte grüne Walnüsse ohne jegliche Zusatzstoffe. Eine süsse Nascherei und ein toller Marmelade Ersatz😋. Die Herstellerfirma exportiert  in 20 verschiedene Nationen, darunter Australien, USA und auch in die Schweiz.

Da wir ja schon den negativen Rekord mit vier Kilometern gebrochen hatten , versuchten wir es gestern in die andere Richtung mit einer Strecke von 345km nach Zadar. Wir nützten die Autobahn und trotz der Maut lohnte es sich und so erreichten wir Zadar am frühen Nachmittag. Wir kannten die Autobahn von unseren Segelferien in den Sommermonaten 🚕 💨💨🚙💨💨 🚗💨💨 🚐 🛻💨💨🚕 🚙💨💨 und genossen die entspannte Fahrt daher besonders -  rollen im 8+, 1900 Umdrehungen, 82km/h 🚛💨  😂.

In Zadar gönnten wir uns mal wieder einen richtigen Campingplatz, richteten uns gemütlich ein, gingen in der Nähe was feines Essen und schlossen den Abend mit einem Schlummertrunk.

p.s. wenn sich jemand fragt warum wir plötzlich so viele Kilometer fahren  -  die Gerlinde hat sich in Slowenien für ein Hundetraining angemeldet, dass in ein paar Tagen stattfindet und daher läuft unsere Reisezeit bald aus 🙃.

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Kommentare

Annette
Vor einem Jahr

So eine unglaubliche Reise und echt schön, Euch dabei zu folgen. Ihr habt es so super erzählt, fotografiert und gefilmt. Danke!

Vermutlich seid Ihr mittlerweile zuhause angekommen und Gerlinde ist schon unterwegs zum Hundetraining.

Bis bald wieder einmal, Martin & Gerlinde!
Annette